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Seit sie vor knapp 200 Jahren erstmals unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden konnten, faszinieren sie Wissenschaftler wie auch Künstler und Architekten. Die Diatomeen, so der Fachbegriff
für Kieselalgen, stehen im Zentrum einer Sonderausstellung im Phyletischen Museum, die am Freitag Abend gegen 18 Uhr eröffnet wird. Kurz vor der morgigen Vernissage glich
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die Ausstellung heute noch einer Baustelle. Überall waren Studenten der Bauhaus-Universität Weimar am werkeln. Die Medienwissenschaftler, Künstler und Designer haben ein Jahr lang Form
und Esthätik der winzigen Lebewesen ergründet, um eine Schau für das Museum zu konzipieren. Wenn wir uns die Zähne putzen, das Katzenklo mit Streu befüllen, oder eine Wand
streichen, sind oftmals Kieselalgen mit im Spiel. Die Oberflächenformeln der Kieselalgenpanzer beflügelten aber auch die Kreativität von Produktdesignern. In der Architektur sind
Diatomeen Formvorlage und Vorbild für Leichtbaukonstruktionen. Jenaer Architekten errangen beispielsweise mit diesem Modell den zweiten Platz bei einem Städtebauwettbewerb für einen Bahnhof
in Luxemburg. Ein anderes, sehr interessantes Ausstellungsobjekt ist dieses Multimediaboot, das die Bauhaus Studenten konstruiert haben. Zur öffentlichen Vernissage am Freitag wird Prof.
Berthold Burkhardt, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Tragwerksplanung, die Eröffnungsrede halten.